Donnerstag, 17. Oktober 2013

Der Strom













Nun standen wir dicht am Gestade
Im Zwilliche der starren Tage
Umgarnt von Gewächs und Fliederknospen
Sie sollten uns das Leben kosten
Da traf es uns von der anderen Seite
Wie der Wind die Bögen feite
Gehölz zerbrach in starken Pfeilen
Durch unsre Leiber, uns zu teilen
Da flossen wir dahin mit den Wässern
Fort hinzu entfernten Schlössern
Einher zerschellten wir im Graben
Bestückten Welten und manch Sagen
Im Glitzerfluss und in Gewittern
Zerbrachen wir in tausend Splittern
Und wir stiegen und ergossen
Milde in die Höh geschossen
So schrieen die gelobten Väter
Vom Grunde auf, bis hin zum Äther
Was der Augen so verwehrt
Ein schleudernd Himmel war verzehrt





Sonntag, 6. Oktober 2013

Wollen Stern Teil I

Und der losgelöste Himmel strömt gen Norden
Reisend wohl Im Sternenlicht
All Wolkenpracht am Firmament
Schau wie es sich in Phasen bricht

Dem bloßen Blicke zu erscheinen
Aus den Tiefen hoch geführt
All der Höhen Dasein zu vereinen 
Auf das es flammend Feuer schürt 

Aus dem Dunkeln auf der Eben 
Ergreift ein Jüngling mit bloßer Hand
Den Stern zu Nieder, Frei von Segen
Durch das rege Wolkenband

Es wirft den Stern zu Boden!
Es wollen Wirbelstürme toben
Richten mit erschütterlichen Hieben
Sie würden lichten, würden siegen 

Gezogen auf den harten Grund, Gesteine
Erhallt: "Oh Licht des Himmels, sei das Meine!"
Zu Händen, den Höhen entnommen, in Starre gehalten
"Herr, erlasse mir die Taufe, aller schellend Urgewalten" 

Im Wiederhall:
"So soll´s ihm Erleuchten und Erstrahlen"
"Seiner dunklen Miene heben"
"Zum Gemild der strammen Qualen"
"Die sich innerlichst erweben"

Ringsherum erstrahlt das Land 
Läuternd und gelassen
In Sternenhauch gebannt 
Die Welt in Regung zu erfassen

Der Wellen Heben und Erblühen
Wie es dem Menschen nie von selbst erdacht
Schau, welch Strahlen und Erglühen
Des jungen Herzens froh entfacht

Nur das Licht verglüht rasch mit den Stunden
Wahrlich und geschwind zu Staub
Fäden lodern, tiefe Wunden
Bald war es nichts als Sternenraub

Das Feuer wie es sich verschanzt
Im gewebten Sternenkleid 
Die letzte stummen Züge tanzt
Bald zergehend zum Geleit

Im Winde strömt ein nasser Hauch
Der gestauchten Fäden zu verteilen
Den Sternendieb entfacht es auch
In höchster Not herbei zu eilen

Gerichtet an die milden Kräfte, der lichterspend Glanznatur:
"Ergreift das Eure immerda, zu Höhen auf im Weltenflur"
So kann er es sich nicht verzeihen, wenn all der Wellen Licht verdimmt:
"Geschwind, nun tragt es fort vom Schatten, zur Heimat hin das Sternenkind" 

Und der letzte Funke losch dem Winde
In Trauer trug der Dieb das Sterngebinde 
Fort all Hoffen und Streben zu  Eretten
So warf er es hinauf, bis zu Horizonte Betten

Ende Teil I

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