Dienstag, 10. Juni 2014

Der Krug

Der leere Krug, so ist er auserkoren
Lichterguss im Schoß zu fassen
Lass ihn sich nur ganz erfüllen
In sich Lodern zu vereinen

Es erstrahlt der lehmig harte Grund
Der aus den Tiefen ist entsprungen
Aufgequollen und geformt
Mit den Händen seiner Zeit

Erwählt von einem hellen Spross
Seiner Segen einzugießen
Erfüllt der Sprudel, Überschuss
Aus der Sonne hergerührt

Schwebend in den Sonnenfluten
Steh ein Kelch so rein gebrannt
Bis nichts mehr in seiner Faser steckt 
Als alles Heben, das sich träumte

Aus den Wellen, aus den Wirbeln
Viel tiefer, wo man nichts mehr findet
Ist die Stille her geborgen
Sich im Wandel zu erschauen

Freitag, 8. November 2013

Blühen und Vergehen





Ich sah es in Deinen Augen blitzen
Mit wirbelnder Gewalt aus dem Nebel gestreut
Ergossen, ach tausend Farbenpracht, Deiner erhellenden Natur
Getrieben von den Wellen Deiner Wogen

So formtest Du die Welt im Tanze
Über mir lag der Zenit
In Deinem Beisein alles Andre

Zum Dienste der noblen Orchideen
Heiß peitschenden Herzblumen
Im Tageslicht zum Niedergang
Prall und schießend in die Höhen

Das der Wolken zierend Nabelhauch
Umgarnt von einem Rosenkranz
Zur Erde stürzend wieder schall´nd
Alles Unheil von den Knospen warf

Und aus den Donnern in der Ferne
Brachen siedend Schauer ein
Der Welt im Nass ertränkend dann
Erschufst Du einen neuen Tag

Damit Blühen kann vergehen
Und wieder streuen neue Formen
Zum Erheben, zum Erwachen
Aus deiner Iris, milder Wimpernschlag


Donnerstag, 7. November 2013

Aufgang














Lichte den Streifen ziehenden Horizont
Zierend da, umwoben von Gedankendecken
Im Modern aller starr verstauchten Herzensglut
Erfülle deinen Strahl uns treffend ganz

Zur Hoffnung führend, leitend, wärmend
Erhebe all die dunklen Züge
Die einst stehengelassen in dunkelster Stunde
Gemalt aus trüben grauen Schweben
Nicht verblassen wollen

Stehen, bleiben, öden, rasten

Uns keine Freude bereiten
Gar Ruhe gebieten

Obgleich aller Mut und Herzensgunst zu Staub zerfällt
Und uns Wellen tragen in die Höhen
Es weht und säumt in düsteren Lagen
nun kehre ich zum Herzen hin

Ergeben mir und allem Zweifel
Lass ich ziehen, achso schwer
Verstörende Verängstigung
In Reinigung und geläuterten Salben

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Der Strom













Nun standen wir dicht am Gestade
Im Zwilliche der starren Tage
Umgarnt von Gewächs und Fliederknospen
Sie sollten uns das Leben kosten
Da traf es uns von der anderen Seite
Wie der Wind die Bögen feite
Gehölz zerbrach in starken Pfeilen
Durch unsre Leiber, uns zu teilen
Da flossen wir dahin mit den Wässern
Fort hinzu entfernten Schlössern
Einher zerschellten wir im Graben
Bestückten Welten und manch Sagen
Im Glitzerfluss und in Gewittern
Zerbrachen wir in tausend Splittern
Und wir stiegen und ergossen
Milde in die Höh geschossen
So schrieen die gelobten Väter
Vom Grunde auf, bis hin zum Äther
Was der Augen so verwehrt
Ein schleudernd Himmel war verzehrt





Sonntag, 6. Oktober 2013

Wollen Stern Teil I

Und der losgelöste Himmel strömt gen Norden
Reisend wohl Im Sternenlicht
All Wolkenpracht am Firmament
Schau wie es sich in Phasen bricht

Dem bloßen Blicke zu erscheinen
Aus den Tiefen hoch geführt
All der Höhen Dasein zu vereinen 
Auf das es flammend Feuer schürt 

Aus dem Dunkeln auf der Eben 
Ergreift ein Jüngling mit bloßer Hand
Den Stern zu Nieder, Frei von Segen
Durch das rege Wolkenband

Es wirft den Stern zu Boden!
Es wollen Wirbelstürme toben
Richten mit erschütterlichen Hieben
Sie würden lichten, würden siegen 

Gezogen auf den harten Grund, Gesteine
Erhallt: "Oh Licht des Himmels, sei das Meine!"
Zu Händen, den Höhen entnommen, in Starre gehalten
"Herr, erlasse mir die Taufe, aller schellend Urgewalten" 

Im Wiederhall:
"So soll´s ihm Erleuchten und Erstrahlen"
"Seiner dunklen Miene heben"
"Zum Gemild der strammen Qualen"
"Die sich innerlichst erweben"

Ringsherum erstrahlt das Land 
Läuternd und gelassen
In Sternenhauch gebannt 
Die Welt in Regung zu erfassen

Der Wellen Heben und Erblühen
Wie es dem Menschen nie von selbst erdacht
Schau, welch Strahlen und Erglühen
Des jungen Herzens froh entfacht

Nur das Licht verglüht rasch mit den Stunden
Wahrlich und geschwind zu Staub
Fäden lodern, tiefe Wunden
Bald war es nichts als Sternenraub

Das Feuer wie es sich verschanzt
Im gewebten Sternenkleid 
Die letzte stummen Züge tanzt
Bald zergehend zum Geleit

Im Winde strömt ein nasser Hauch
Der gestauchten Fäden zu verteilen
Den Sternendieb entfacht es auch
In höchster Not herbei zu eilen

Gerichtet an die milden Kräfte, der lichterspend Glanznatur:
"Ergreift das Eure immerda, zu Höhen auf im Weltenflur"
So kann er es sich nicht verzeihen, wenn all der Wellen Licht verdimmt:
"Geschwind, nun tragt es fort vom Schatten, zur Heimat hin das Sternenkind" 

Und der letzte Funke losch dem Winde
In Trauer trug der Dieb das Sterngebinde 
Fort all Hoffen und Streben zu  Eretten
So warf er es hinauf, bis zu Horizonte Betten

Ende Teil I

Freitag, 27. September 2013

Leuchtturm





Halte Aussicht nach dem Schiffe das mich tragen soll
Fort des Ortes meiner Entgegnung, dem ich nicht in Trauer nachzublicken vermag
Führend zu festen fernen Landen und gewogenen Sanden

Verschlissen und eingepfercht dem Tage entsonnen
Auf der Stelle kreisend, rudernd im Nachthimmel  
Vergeht Hoffnung, nicht die Zeit

Entrinnen mag die geträufelte Demut, des greisenden Jünglings
Der sich zum Grabe sogleich aufzuerstehen ersinnt  
Seine Schritte sind hart und mit lehmigen Nachgang
Bald versunken in Untiefen

Geflochten im modrigen Geäst versinkt des Turmes Strahl
Von Spiegeln und Flammen geweiht
Die Nacht durchdringend
Im Meere verloren
Wachend und erhellend auf Wanderer ferner Welten gerichtet

Lang und dunkel währt die Nacht
Verzehrend nimmt sie die Lebenden
Bis zum Tageslicht erstarrt schon fast die ganze Welt
Nur errettet von gebündelten Strahlen wiegt sie sich sicher
Für einen neuen Rhythmus bereit

Der Wächter lauscht den Wellen
Länger, weiter, tiefer und bedeckter
Er ertastet die im Sturme treibenden Segel, an den tödlichen Strömen
vergangener Schrecken
Er schmeckt die getauten Windungen gebrochen im Salze, 
die einst in Wucht ergangen, in Fluten ergossen

Starr im Turme umgeben von Fensterglas
Die Augen auf Flamme gerichtet
Führt er das Nachtlicht, schützend und leitend, den Himmel anbetend
Den Sturme erblickend, im Lichte getränkt

Des Turmes Bruch

Fallend in den Wellen
Den Himmel ziert es lichterloh

Der alten Segel sind getan
Poseidon hat es versprochen



Samstag, 1. Juni 2013

Gedeihen










Stehend in den Erden, stur im Geäßt
Versinkt der Trank tropischer Gebärden aus Höhen gereicht
In den aufschwemmenden Boden zum Lehm genässt
Wird Faser und Stamm zur Rebe geeicht

Den Fusel für einsame Nächte gebrannt
Im Leibe so dann niedergehend in Reife und Dunst
Bollwerk und Tugend aus dem Geiste verbannt
Der Bildung so arm, es bilde die Kunst

Von Geistern geächtet, ins Dunkle vertrieben
Lagert das Spektrum junger Essenz
In Kellern verborgen, keusch verblieben
Tragen Wellen die Blüte fort von Florenz

Montag, 27. Mai 2013

Vergehen














Ergeht mein Herz zu Fall in den Morgenstunden
Zögere nicht meiner Liebe Kunde zu tragen

Des Himmels Wolken sind meiner Gedärme Fäden
Und der Sonne bündelnd frohe Strahl
Wird mich zergehen lassen, im neuen Glanz

Ergießt mein Leib Stahl und Blech zu Tage
Verstumme nicht in ignoranten Zügeln
Um fliehend in der Welt zu tagen

Erblühe den uns urgeliebten Vätern
In Stunden der anreichenden Wonne
Um ihren Krug bei Leibe zu füllen
Breschen zu binden und Ringe zu tauschen

Obgleich der Hoheitsmelodien klinget dann
Oder Tiefen schwellen schlingend auf
In Zeiten von Schwebe und Niedergang
Erklimme sturmesroh der Berge Lauf

In leuchtenden Feuern
Weitend dichtendes Räucherwerk
Fort dem Himmel, den Wolken
Es soll uns verbinden

Das angesengte Herz

















Das angesengte Herz vermag zu weilen
In Stunden der Begeisterung
Zu gar unbestimmt und trüben Zeiten
Einher mit Wohl und müßig Glanz

Das angesengte Herz vermag zu reisen
Mit Sturmgesang und Donnerschall
In unendlich reichend Art und Weisen
Empor den Aschen froher Schwall

Doch in der Stille, vor den Mauern
Blüht nichts, rührt nichts aus sich selbst
Im Kranze rankt uns all Bedauern
Die alte, neue, kahle Welt

Und in den Sphären, in den Höhen
Wollen wir unendlich Zeit
Wankend aus den losgelösten Trümmern
Spührend der Vergänglichkeit

Und zum Grabe aller Freude
Dem Leibe gebend, grobe Last
Erschütternd Not, gelobte Trauer
Sieh was du uns bescheret hast

Vom Anblick der geliebten Pforte
Klingend Schauer, Lobgesang
Zum Schutz der frei verspürten Wonne
Gebe uns den Untergang

Entgegen aller Sturm und Frohgedanken
Die blitzten, krachten, durch den Schimmer fort
Lasst uns ein und innig danken
Dem Tanze einst an diesem Ort

Der längst verlorn geglaubten Sonne
Verdankt ein jeder, Himmels her
Den lodernd Reif, gesprühten Funken
Rührend Lot des Willens Meer

Und keine losgeführte Regung,
Verschwimmt am lodernd Horizont
Auch in längst leergeglaubter Fülle
Steckt der Warheitsweben Kund

Selig wahrt dem Lebensflusse
Auch wenn keimend die Begehr
Verdreht die Windung fahl im Gusse
Ein roden Wall, ein Odem mehr

Gedankensturm














Im anfliegendem Gedankensturm
Erfasst in treibender Gewogenheit
Ein peitschend Hageldonnerwall
Die stillen Zügel meiner Selbst

Und Funken preschen aus den Höhen
Winde wellen seitens her
Von dannen wollen Dämme brechen
Es schwingt des Chaos zierend Mär 

Eisern fort und rohgerührt, entflieht im Saume der Gegebenheit
In zirkelnd prasselnd woben Kreisen
Der Sinn aller formbewahrten Weise
Die dem Geiste streckend einst entsprang
Sogleich erlischt der bauernfromme Strang
Der sollte einst die angetraute Führung weisen


Beugend mürrisch drängt zu Fall
Ergießend Joch zerfließt zu Schwall

Obstehe gleich, wenn taumelnd da
Versuche nicht den Niedergang in meines Heimes Tür zu reichen

Im Zuge der geballten Kraft
Verstreicht der Glanz der Ordnung schafft
Verdeckt von moosigem Geäst, Geröll und Schlammesdecken

Vergehe nicht geliebtes Herz
Erzürne nicht die deines Gleichen,
Die vom Sog bis in den Himmel reichen
Feuer speihen
Winde treiben
pinselwährend Nebel führen

Dem Meer












Geliebtes Meer zerfließe zu neuen Ufern
Trage mit Dir die Lasten meiner Saat

Von den ungestümen Wirbeln meiner Zwietracht, 
wirst Du Dich nicht enthaupten lassen

Nehme mit Dir den Unmut meiner vollbrachten Tage, 
bis sie in den Untiefen deiner Schwelle vergehen, 
an das Tageslicht gespült werden
und mit den Wolken erhoben, das Land nährend ergießen

Damit die Welt wachse auch aus meinen Augenblicken
und gestärkt vom Risse deiner Wellen und ozeanischen Strömung,
die in Wucht und reichendem Magnetismus erneuern und verteilen,
was mich rasch zergehen lässt,
um im Federkleid der erhellenden Erhebung,
deiner Kraft und Liebe mitzuschwingen

Graut















Der Tag graut inmitten seinesgleichen
Malt in Dunkeltönen auch
Bedeckt den süßgeliebten Strauche
Ganz und gar ein bittern Traub

Unwohl von fahlem Drusse
Steht ein eisern Wall gesperrt
Verwehrt dem Herzen hart im Gusse
All der innerlich Begehrd

Gezogen jämmerlich in Ketten
Turm um Turm hinauf der Pfort
Bis zu Horizonte Betten
Ruhet Stille, wägt kein Wort

Klagend schießt empor die Wehmut
Schwellen mag ein tobend Herz
Lodern klaff gewebte Flammen
Segen rühre deine Kerz

Für uns aller Leit gesonnen
Lichte deinen hohen Tanz
Singe Sternenlieder all den Wonnen
Zier den Himmelsphären Glanz

Sonntag, 26. Mai 2013

Zum Ufer
















Die trübe Brandung mehrt den Sturm,
krachend, peitschend, schlagend Wellen, 
formen prasselnd, schäumend Turm,
einher in fließend, fallend Schnellen

Das rohe Meer, umgarnt in Stillgezeiten,
hegt keiner Regung, wahrt der Fülle Weiten, 
doch in gewaltigen Gebergen auf, 
umgarnd von nagelnd  Regentrauf, 
entfesselt Eben nassen Flusse, 
zum Lichte Aug gedrängtem Gusse, 
tiefer Dichte, einig Menge, 
welch erschütterlich Gedränge  

Samstag, 25. Mai 2013

Eis













Das Eis steht bis zum Gipfel auf
verwehrt Gezeiten, Meereslauf
Umher streift fröstelnd hart umschlungen
weiße Pracht, uns gar gelungen

Ziehend Wind durchdringt den Norden
liebend Kind und Kriegerhorden
Erblicked freuend mustern Wall
des Eises bergend Schneekristall

Mal berstet hadernd Brust und Lungen
heut sei ein frohes Lied gesungen
Von Höhen schmilzt in Dämmern ein
klare Faser, reiner Stein

Durchdringt genährt und brachen Boden
lässt Stürme wettern, Stille toben
Hart gedrängt, presst stark inmitten
all bergend Schwall, er trägt den Schlitten

Eisig brechend Blatt und Stamm
verweht am sträuben Bergeskamm
Und zu Heimatlanden will ich schreiten
durch Sternennebelweiten

Am Tage Wärme schwillt zu Herzen
desnachts ach tausend brennend Kerzen
sind des Leibes fern so fremd
Erfurcht dem zarten Element

Und kracht hinab die weiße Flut
will verzehren, will bedecken
All Untiefen schürend Glut
wird sich dehnen, wird sich recken

Samstag, 29. September 2012

Grammophon















Die Menge tobt und wartet schon
Man reiche mir das Grammophon
Ein jeder lässt von Freuden Singen
Und wunderlichstes Werk erklingen

Der Vorhang lichtet mir Präsenz
Im Raume hallt Äquivalenz
Zur feierlichsten Stund der Zeit
Zum Trauerspiele wohl bereit

Mit schillernd Tönen wie von Sinnen
Wollt ihr euch aller Stille abgewinnen
Gespielte Rhythmik, Lustoktaven
Beharrt dem Sitze, holde Sklaven

Meine Kunst geschätzt in höchster Weise
Dargeboten in engst erwähltem Kreise
Es prasselt Furcht, fliegend Tomaten
Aus aller liebst gepflegtem Garten

Man rafft sich auf und strafft die Zügel
Ich entflieh in größter Not dem Prügel
Verbeuge mich im Bühnenlichtermeer
Entledige mich dem Freiverzehr

Ein Vorhang  bedeckt von roten Farbfacetten
Umkreist von Statisten die die Wogen glätten
Kein warmes Bett und Gaumenschmaus
Der Saal steht dunkel, Lichter aus

Sonntag, 27. Mai 2012

Dir











Der Anblick deiner unentwegten Schönheit 
Lässt mich zu Staub zerfallen
Den Himmel bedecken
Funken schlagen
Zu Feuer werden
Aus den Tiefen der Meere zu Nebel aufsteigen
Zu neuen Ufern führen
Tücke verschleiern
Nichtssagend zerbersten
In Stürmen und hochpeitschenden Wellen ergehen
Das Land durchstreifen, wirbeln und verstreuen
Im Chaos erliegen

Und Wonne
Und wiegende Stille
Gewährt deine nah reichende Hand 
In den Abendstunden niedergehend
Erleuchtend in färbender Morgenröte
Wenn das Gras in alle Richtungen säuselt
Um stumme Geschichten in die Welt zu ergießen
Sehe Ich Bäche und Täler in deinen Auge zieren
Und aufsteigende Sonnen kreisen
Die die ganze Welt in Fluten lichtend entfachen

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